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Im Rahmen von »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland«.
„Haben Sie manchmal Angst, dass sich der Holocaust wiederholt?“ – diese Frage brennt unter den Nägeln. Einmal ausgesprochen, halten die Fragenden die Luft an. Die Augen weiten sich. Das Warten auf die Antwort kann sich lang anfühlen. Das Nachdenken über die eigene Antwort auch.
Fragen, das sind die Fundamente des Zeitzeug*innentheaters: Was hat der Holocaust mit mir und meiner Familie zu tun? Mit meinem Leben heute? Im Projekt „Gedächtnisprotokolle der Sprachlosigkeit“ haben vier Generationen von Zeitzeug*innen, Überlebende und ihren Nachkommen, versucht, gemeinsam mit jungen Darsteller*innen Antworten zu finden. Aus dem Fragenstellen sind Interviews mit den Betroffenen entstanden, sind Reflexionen, Improvisationen geworden, sind Fragen und Antworten in die Performance eingeflossen. Vieles bleibt unaussprechlich, findet seinen Ausdruck aber dann in der Bewegung und wird so neu zu Protokoll gegeben.
Das Projekt zeigt in drei Teilen mögliche Antworten – und eröffnet die Möglichkeit für neue Fragen. Nach der Vorführung der Videoperformance öffnet sich der Raum dafür: Per Videochat können die Zuschauenden ihre eigenen Gedanken teilen und selbst das Fragenstellen üben. Junge Menschen aus Deutschland und aus anderen Teilen der Welt, Holocaust-Überlebende und ihre Nachfahren werden ihr Bestes geben, zu antworten. Denn die Improvisation soll nicht auf dem Weg zum fertigen Stück enden. Und das Fragenstellen endet vielleicht nie.