Ich hoffe, dass sie irgendwann nach Deutschland kommt. Es ist nicht leicht, den Alltag ganz allein zu organisieren. Einmal habe ich verschlafen, bin zu spät zur Schule gekommen – dann denke, dass meine Mama früher immer dabei war und mir geholfen hat. Ich war immer pünktlich.
Manchmal esse ich allein, aber ich kann nicht gut kochen. Auch dann denke ich oft an meine Mama.
Ich hab keinen Traumberuf, aber ich würde gerne einen Film über Afghanistan drehen und etwas für die Frauenrechte dort tun. Viele Frauen dort werden bedroht und leben nicht frei.
Ich mag gerne Volleyball und ich bin hier in einem Verein seit einem Jahr. Ich vermissen sehr meine besten Freundinnen aus der Schule.
In der Schule habe ich ein paar neue Freunde gefunden wir haben uns jetzt auch privat schonmal getroffen, das ist schön. Jeder braucht Menschen, denen er vertrauen kann, denen er erzählen kann, wenn es ihm schlecht geht. Manchmal haben Mitschüler auch Vorurteile. Und fragen mich, warum ich allein wohne. Warum ich Kopftuch trage. Ich trage es, weil ich es schön finde, sage ich dann. Was andere über mich denken, ist mir egal. Jeder geht seinen eigenen Weg.
Als wir aus Afghanistan flohen, wussten wir nicht, wo wir landen. Ich wusste nichts von Deutschland, gar nichts. Nur ein paar deutsche Militärautos hatte ich zu Hause mal gesehen.
Irgendwann waren wir in Düsseldorf. Dort kamen wir erstmal in ein Flüchtlingswohnheim, und von dort ging es irgendwann nach Köln. Eigentlich wollten wir in die Türkei, aber als wir dort waren, sagte man uns, es gebe kaum Möglichkeiten dort. Freunde von meinem Bruder schlugen vor, wir sollten nach Schweden gehen. Einige Übersetzer sagten, in Europa sei jedes Land gleich gut.
In Köln war es zuerst schwer, Deutsch ist so eine schwere Sprache! Zwischendurch war ich so frustriert, dass ich nicht mehr zur Schule wollte. Aber jetzt geht es.